Einzelne Phasen bei der Dampfsterilisation

Einzelne Phasen bei der Dampfsterilisation

Sterilisationsprozess im Autoklaven: Steigezeit, Plateauzeit und deren Bedeutung.


Einzelne Phasen bei der Dampfsterilisation

Ein effektiver Sterilisationsprozess im Autoklaven basiert auf einem genau abgestimmten zeitlichen Ablauf, der die vollständige Abtötung von Mikroorganismen gewährleistet. Dabei sind insbesondere die Steigezeit und die Plateauzeit entscheidend für die Wirksamkeit der Sterilisation.

1. Steigezeit – Aufheizen und Evakuieren
Während der Steigezeit wird die Kammer sowie das Sterilisiergut auf die erforderliche Temperatur aufgeheizt. Gleichzeitig erfolgt eine Entlüftung bzw. Evakuierung der Kammer, um eine gesättigte Dampfatmosphäre zu erzeugen.
Dieser Schritt ist essenziell, um sicherzustellen, dass der Dampf alle Oberflächen des Sterilisierguts zuverlässig erreicht.

2. Plateauzeit – Die eigentliche Sterilisierphase
Die Plateauzeit (früher: „Sterilisierzeit“) besteht aus zwei wesentlichen Abschnitten:

Ausgleichzeit:
Dies ist die Zeitspanne vom Erreichen der Sterilisationstemperatur an der Referenzmessstelle der Kammer bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese Temperatur in allen Bereichen der Beladung erreicht wird. Erst wenn das gesamte Sterilisiergut die Zieltemperatur erreicht hat, beginnt die nächste Phase.

Haltezeit:
Die Haltezeit stellt die eigentliche Wirkdauer der Sterilisation dar. In dieser Phase wird die Temperatur an allen Messpunkten konstant innerhalb des festgelegten Sterilisationstemperaturbereichs gehalten. Währenddessen erfolgt die Abtötung von Mikroorganismen nach zwei grundlegenden Prinzipien der Sterilisation.

a. Abtötungszeit
Diese Zeitspanne wird experimentell ermittelt und beschreibt, wie lange es dauert, einen definierten Keim oder eine Spore unter festgelegten Bedingungen sicher abzutöten.

b. Sicherheitszuschlag
Ein zusätzlich eingerechneter Zeitraum, der eine ausreichende Sicherheitsreserve darstellt – um etwaige Schwankungen oder Unsicherheiten im Beladungszustand oder Prozessverlauf auszugleichen.

Fazit:
Die korrekte Durchführung der Steige- und Plateauzeit ist für die Sicherheit, Reproduzierbarkeit und Validierung des Sterilisationsprozesses unverzichtbar. Nur wenn diese Zeitspannen exakt eingehalten werden, kann ein hoher mikrobieller Sicherheitsstandard – insbesondere im medizinischen Bereich – gewährleistet werden.