Sterilisationsverfahren im Vergleich

Sterilisationsverfahren im Vergleich

Hier finden Sie eine kurze Erläuterung zu den jeweiligen Sterilisationsverfahren. 


Dampfsterilisation

Wirkungsweise
Bei der Dampfsterilisation erfolgt die Abtötung von Mikroorganismen durch feuchte Hitze. Die heiße, gesättigte Dampfphase führt zur Koagulation von Proteinen und somit zur Inaktivierung der Keime.

Einsatzgebiete
Eingesetzt wird die Dampfsterilisation für thermostabile Sterilisiergüter in der Medizin, der Pharmaindustrie sowie in Laboren.

Vorteile
Das Verfahren ist schnell, gut berechenbar, ungiftig und kostengünstig.

Nachteile
Es ist nur für thermostabile Güter geeignet und kann daher nicht bei hitze- oder feuchtigkeitsempfindlichen Materialien angewendet werden.

 

Heißluftsterilisation

Wirkungsweise
Bei der Heißluftsterilisation werden Mikroorganismen durch trockene Hitze abgetötet. Die Wirkung beruht auf der Oxidation zellulärer Bestandteile, wodurch die Keime inaktiviert werden.

Einsatzgebiete
Die Heißluftsterilisation wird für thermostabile Sterilisiergüter eingesetzt, vor allem in Bereichen, in denen feuchte Hitze ungeeignet ist.

Vorteile
Das Verfahren gilt als sicher, einfach in der Anwendung und kostengünstig.

Nachteile
Im Vergleich zur feuchten Hitze weist es eine geringere Wirksamkeit auf und erfordert längere Einwirkzeiten.

 

Ethylenoxid-Sterilisation

Wirkungsweise
Bei der Ethylenoxid-Sterilisation erfolgt die Abtötung von Mikroorganismen durch eine biochemische Reaktion. Das Ethylenoxid wirkt durch Alkylierung auf Proteine und andere Zellbestandteile und führt zu einer irreversiblen Schädigung der Mikroorganismen.

Einsatzgebiete
Diese Methode wird vor allem in der Industrie für thermolabile Sterilisiergüter eingesetzt, die keine Hitze vertragen. Sie gilt als Kaltsterilisation.

Vorteile
Das Verfahren zeichnet sich durch eine hohe antimikrobielle Wirksamkeit aus, ist vergleichsweise preiswert und eignet sich für temperaturempfindliche Materialien.

Nachteile
Ethylenoxid ist giftig, das Verfahren ist nur mäßig berechenbar und erfordert nach der Sterilisation eine gründliche Entgasung des Sterilgutes.

 

Formaldehyd-Sterilisation

Wirkungsweise
Bei der Formaldehyd-Sterilisation erfolgt die Abtötung von Mikroorganismen durch eine biochemische Reaktion. Dabei alkylieren Formaldehydmoleküle Proteine und andere Zellbestandteile, was zu einer irreversiblen Schädigung der Mikroorganismen führt.

Einsatzgebiete
Eingesetzt wird dieses Verfahren für thermolabile Sterilisiergüter, die keine Hitze vertragen. Es handelt sich um eine Form der Kaltsterilisation.

Vorteile
Die Methode bietet eine hohe antimikrobielle Wirksamkeit und eignet sich als Kaltsterilisation für empfindliche Materialien.

Nachteile
Formaldehyd ist giftig, allerdings aufgrund seines intensiven Geruchs gut wahrnehmbar. Nach der Sterilisation ist eine Entgasung des Sterilgutes erforderlich.

 

Sterilisation mit ionisierenden Strahlen

Wirkungsweise
Bei der Sterilisation mit ionisierenden Strahlen werden Mikroorganismen durch Bestrahlung mit Elektronen- oder Gammastrahlen inaktiviert. Die Strahlung schädigt das genetische Material der Keime und verhindert deren Vermehrung.

Einsatzgebiete
Dieses Verfahren wird vor allem für die Behandlung von medizinischen und pharmazeutischen Einmalprodukten eingesetzt.

Vorteile
Die Sterilisation ist schnell, effektiv und eignet sich für empfindliche Produkte, die durch andere Sterilisationsmethoden beschädigt werden könnten.

Nachteile
Die Methode kann teuer in der Durchführung sein, und es besteht eine begrenzte Verfügbarkeit von Einrichtungen, die ionisierende Strahlung verwenden können.

 

Sterilfiltration

Wirkungsweise
Bei der Sterilfiltration werden Mikroorganismen, die in Flüssigkeiten oder Gasen vorhanden sind, durch den Einsatz geeigneter Filtermaterialien abgetrennt. Das Filtermaterial hat eine poröse Struktur, die Mikroorganismen aus dem Durchfluss entfernt.

Einsatzgebiete
Die Sterilfiltration wird zur Reduzierung der Keimzahl in Flüssigkeiten oder Gasen verwendet, insbesondere für sterile Prozesse in der Pharma- und Lebensmittelindustrie.

Vorteile
Das Verfahren ist schonend und bewahrt die chemische Zusammensetzung der Flüssigkeiten oder Gase. Es ist außerdem schnell und kostengünstig.

Nachteile
Die Effektivität kann durch verstopfte Filter oder unzureichende Filtrationseigenschaften beeinträchtigt werden. Zudem sind bestimmte Mikroorganismen möglicherweise nicht vollständig entfernt, wenn die Filterporen nicht fein genug sind.